Bartmode

Ein ästhetischer Bartwuchs und die Pflege sowie die Festlegung der Form und Länge der Bärte galten bereits zu den Zeiten der Ägypter als wichtige Grundlage für das gesellschaftsfähige Aussehen des Mannes. Aus diesem Grund geht die Begründung der Bartmode auf der Basis der Gesichtsbehaarung in die Epoche der Ägypter und Pharaonen zurück.
 Bereits in dieser Zeit wurde auf gewisse Regelungen und Vorschriften geachtet, wie ein Bart in einem bestimmten gesellschaftlichen Stand zu tragen ist. Dies bezog sich im wesentlichen auf die Barthaare im Kinn-, Mund- und Nasenbereich. Auch an den Wangen und am Hals wachsende Barthaare wurden entweder entfernt oder speziell geschnitten. In diesem Zusammenhang galt ein voller und üppiger Bart in gepflegter Formgebung als Zeichen von Männlichkeit, Verstand und gehobener gesellschaftlicher Position mit Reichtum und Wohlstand.
 Bei den Ägyptern gab es nicht viel Auswahl, wie ein Bart zu tragen war. Die Bärte wurden entweder komplett entfernt, was als überaus hygienisch galt. Ein kleiner Oberlippenbart und der klassische spitz zulaufende Kinnbart des Tutanchanamun waren modisch.
 Nach der Zeit der Ägypter waren wieder lange und wallende Bärte angesagt. Insbesondere Ritter, Krieger und Gelehrte trugen diese als Zeichen ihrer Kraft und Stärke. Darüber hinaus strahlte ein langer Bart Ehrfurcht aus, die dem Alter vorbehalten war. Während der Zeit des Mittelalters wurde die Bartpflege eher vernachlässigt und die Bärte waren wild gewachsen, von Speiseresten verklebt und unförmig. Einfach naturbelassen. Königliche Herrscher trugen im Gegensatz dazu äußerst gepflegte Bärte, die teilweise sogar mit Locken versehen wurden. Mit der Epoche der Könige stand der Bart auch in gestutzter, sauberer und sogar gefärbter Variante wiederum im Mittelpunkt der Mode. Spitze und gezwirbelte Oberlippenbärte lösen die Rauschebärte ab und unterstrichen ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild. Typisch für die Bartmode ist deren stetiger Wechsel und die immer wieder erneuerten Varianten. Diese konnten insbesondere durch die Arbeit der Barbiere ganz wesentlich verbessert und perfektioniert werden. Seit dem Barbiermesser galten lange Bärte lediglich als Ausdruck einer religiösen Zugehörigkeit als akzeptabel.
 Seit dem 19. Jahrhundert erfuhr die Bartmode immer wieder einen Wandel. Typische Bartträger, die gleichsam ganze Männerscharen beeindruckten und diese zur Nachahmung der Bartformen anregten, waren Karl Marx und Lenin. Neben dem wallenden Rauschebart konnten sich die Männer auch für einen
 kleinen Kinnspitzbart und Oberlippenbart entscheiden. Der Vollbart erfreute sich jedoch nur bis etwa 1920 einer großen Beliebtheit. In reichen Kreisen und gehobenen Gesellschaftsschichten setzte sich zunächst der charmante Schnurrbart auf der Oberlippe und der Kinnbart wieder durch. Hauptsächlich junge Männer waren von dem schneidigen Oberlippenbärtchen begeistert und trugen dieses perfekt geformt. Damit der Bart seine Form behielt, wurde dieser mit Pomade bearbeitet und während des Schlafens wurde eine Bartklammer angelegt. In moderträchtigen Ländern wie Amerika galt der Bart als verpönt und die Männer rasierten sich komplett.
 So richtig ins Rollen kam die Bartwelle erst wieder zu Beginn der 50er und 60er Jahre. Als erneute Vorreiter der Bartträger standen die Beatniks und Hippies ihren Mann und brachten das Tragen des Bartes wieder in die Mode. Der Bart stellte im aufstrebenden Amerika während des Vietnamkrieges keine vorrangig modische, sondern eher aufbegehrende und revolutionierende Haarpracht dar. Der Bart wurde von vielen Künstlern und unkonventionellen Zeitgenossen so getragen, wie es diesen gefiel. Vorrangig standen während dieser Zeit die Vollbärte und im Anbeginn der Dreitagebart im Vordergrund.
 In den nachfolgenden Jahren waren Schnurrbärte zunächst verpönt und in den 90er Jahren trugen die meisten Künstler einen eher wilden oder kleinen Spitzbart am Unterkinn. Dieser erfreute sich bei jungen Männern eines großen Zuspruchs.

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