Mode der 1960er Jahre - Jugendlich-schrill war angesagt

Kaum einer hat sie nicht bildlich vor Augen, wenn es um die Mode der 60er Jahre geht. "Je schriller desto besser" war der Grundsatz in der Mode dieses Jahrzehnts. 

Der damalige Kleidungsstil orientierte sich stark am Geschmack der Jugend und tatsächlich war die Jugend zu dieser Zeit erstmalig zu einer breiten Käuferschicht geworden. Doch nicht nur die Jugend, sondern mit ihr auch unterschiedliche Musikrichtungen wie zum Beispiel Square Dance, Salsa, Boogie, Swing und natürlich der Rock' n Roll nahmen nicht unerheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Mode.
Trendsetter der damaligen Zeit waren Größen wie zum Beispiel Brigitte Bardot, Sandy Shaw, Jean Shrimpton oder auch Julie Christie. Gleichzeitig feierten die ersten Models zu dieser Zeit ihren Aufstieg und erlangten zum ersten Mal den Status von Stars. Die berühmteste Vertreterin der 60er Models war Twiggy, die uns bis heute ein Begriff ist und den androgynen Trend begründete.
Anfang der 60er Jahre trugen auch Frauen bevorzugt jungenhafte Kleidung wie zum Beispiel Latzhosen, Kleider mit Trägern und Hosenanzüge. Erst ab 1965 wurde die Mode provokanter, bunter und verrückter. Je unkonventioneller die Kleidung umso angesagter war sie. Hemden, Krawatten usw. wurden schnell zum modischen Feindbild erklärt.
Modetrends wurden zur Lebenseinstellung erhoben, die Modedesigner der Zeit wie Zandra Rhodes, Barbara Hulanicki, Jean Muir oder Ossie Clark eindrucksvoll zu prägen verstanden. Das überaus positive Lebensgefühl einer ganzen Generation lautete "Sex, Drugs and Rock'n Roll". Die Zeit schien frei, bunt und unbeschwert zu sein und viele Menschen erinnern sich bis heute gern daran. Manche versuchen sogar die modischen Trends von damals wieder aufleben zu lassen, nur um noch einmal in den Genuss des Spirits der 60er zu kommen.

Damenmode der 60er Jahre

Die Damenmode im sechziger Jahrzehnt war um ein Vielfaches facettenreicher als die Mode der Männer. Zum ersten Mal überhaupt begannen Frauen jetzt Hosen zu tragen, was bis dahin undenkbar gewesen war. Nicht zuletzt wurde dieser Trend durch androgyne Models wie Twiggy eingeleitet. Wer eine große Oberweite hatte, tat sich damals häufig schwer, modische Kleidung zu finden, denn Frauen trugen plötzlich Kleidung, die bisher den Männern vorbehalten gewesen war wie beispielsweise Latzhosen und Hosenanzüge. Doch auch der immer noch als weiblich geltende Rock wurde sozusagen "vermännlicht" indem er mit Trägern versehen wurde. Oft trugen Frauen auch weite Röcke in Kombination mit durchsichtigen Blusen und natürlich galt auch für die Frau das Motto "schrill und bunt". Ebenso auffällig durften Schnitte sein. Blumenmuster und auffällige Accessoires komplettierten jedes Outfit.

Herrenmode der 60er Jahre

Auch die Männer durften in den 1960er Jahren bunte Kleidung tragen. Es galt das Motto "Je auffälliger umso besser". Die ersten Schlaghosen hielten Einzug und selbst vor hohen Absätzen schreckte Mann nicht mehr zurück. Auffallende Accessoires, der Stil der Indianer, Eskimos oder anderer Völkern dieser Erde wurden mit mitteleuropäischem gemixt. Auch Jeans und auffällig gemusterte Karohemden waren an Männern gern gesehen, genauso wie es erwünscht war, nämlich eher ungepflegt als zu gestylt auszusehen.

Kindermode der 60er Jahre

Auch auf die Kinder wurden erstmalig in den 60er Jahren die internationalen Modetrends der Erwachsenen übertragen. Sie durften ebenfalls so schrill und so farbenfroh gekleidet sein wie ihre Mütter und Väter. Für viele kleine Mädchen waren Latzhosen, Trägerröcke oder Hosen mit Schlag ganz nach dem Vorbild üblich.

Hutmode der 60er Jahre

Die Hüte in den 1960er Jahren waren vor allem groß und sehr auffällig. An Farben gab es keine, die es nicht gab. Wie in der sonstigen Mode auch dienten Hüte in den 60ern dazu, möglichst auffällig zu sein. Das wurde weniger durch außergewöhnliche Formen , sondern mehr durch Farben und Ausmaße erreicht. Sogar die Welt der Männer bekam in den 60er Jahren den Strohhut als neue Variante der Kopfbedeckung. Der fiel auf.(MB)