Mode 1918 - Der Krieg bestimmte die Mode
Die Damenmode des letzten Kriegsjahres wurde vor allen Dingen durch die Korsetts und den Krieg selbst bestimmt. So kam es in diesem letzten Kriegsjahr bzw. dem Anfang der Nachkriegszeit zu Umständen, bei denen Textilien im Deutschen Reich nicht einmal mehr oder kaum noch auf den Schwarzmärkten angeboten wurden. Letztendlich waren die Menschen schon zufrieden, wenn ihnen nicht die vorhandenen bzw. überzähligen Kleidungsstücke durch das Kriegsversorgungsamt aus dem Privatbesitz beschlagnahmt wurden. Und das war bereits seit dem Jahr 1916 an der Tagesordnung in Deutschland. Das hielt die modebewusste Damenwelt jedoch nicht davon ab, sich für die Verschönerung ihres eigenen Erscheinungsbildes einzusetzen. Anhand der Illustrierten und der Zeitungsanzeigen ließ sich sehr wohl feststellen, dass das Interesse an der Mode bei den Damen längst nicht erloschen war.
Viel Fantasie kam vor allem bei den vielen Umarbeitungsmöglichkeiten von bereits getragener Kleidung sowie Hüten und Accessoires zum Einsatz. Aus Edelmetall hergestellter Schmuck und die in der Kriegsmangelwirtschaft umso wertvollen Lederhandschuhe fielen dabei allerdings immer mehr der Beschlagnahme durch das Kriegsversorgungsamt zum Opfer. Seit dem Jahr 1916 hatte sich im Deutschen Reich aber auch eine „Vereinigung für Deutsche Mode" etabliert, die sich das Ziel gesetzt hatte, unabhängig von der Haute Couture aus Frankreich, eine neue, eine deutsche Mode zu entwickeln und zu propagieren. Das führte dazu, dass die in Italien und Frankreich durchgesetzte Befreiung der Frau vom einzwängenden Korsett und der Herbeischaffung einer ungezwungen wirkenden und weich fallenden Linie keinerlei Anklang im Deutschen Reich fand. So blieb das Korsett weiterhin erhalten und die neuen Strömungen aus Italien und Frankreich wurden schon aus ideologischen Gründen vollkommen ignoriert. Und auch wenn die Kleider bereits seit der Vorkriegszeit nur noch knapp den Knöchel bedeckten, war die Gesamtlinie weiterhin sehr streng gehalten. So wurde die schmale Taille, die im deutschsprachigen Raum weiterhin Bestand hatte, zusätzlich durch die engen Mieder betont, die in den meisten Fällen knapp unterhalb der Brüste angesetzt waren. Vorrangig waren in diesem Jahr aber auch Kniehöhe und Volants hochaktuell im Modebewusstsein der Damen.(MB)
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