Mode 1909 - Empire begann sich durchzusetzen

Das Motto in der Modemetropole Paris hieß in jenem Jahr "Retour à la Simplicité".
Besonders Mäntel für den Tag und sportliche Kostüme waren modisch aktuell. Das "Costume Tailleur" und das "Costume Trotteur" waren sehr sachlich geschnitten. Allein der Kragen, der sehr eckig gehalten war, und der Posamentenverschluss verliehen den schlichten Kostümen eine besondere Note. Auch bei der Kopfbedeckung griffen die Frauen zu verschiedenen Modellen, um dem Erscheinungsbild der Kleider das besondere Etwas zu verleihen.
Die im Jahr zuvor aufgekommenen Kleider im Empire-Stil von Poiret setzten sich besonders in der Kleidermode der Abend- und Nachmittagskleider durch. Poirets Linie sorgt für Aufsehen in der Modewelt, da seine neue, sehr gerade Silhouette eine Fusion aus Empirekleid und Reformkleid war. Unter der Brust wurde ein Rock aus Libertyseide angereiht, der durch eine Schärpe betont war, die unter der Brust geschlungen wurde. Besonders Spitze oder Musselin waren für diese Kreationen beliebt. Besonders Hauskleider wie das so genannte "Teagown" oder das "Robe d'Intérieur" wurden dem Stil von Poiret gerecht durch ihren Prinzessschnitt.
Abendkleider waren mit einer langen Schleppe versehen sowie mit einem gewollt viereckig geschnittenen Ausschnitt. Auch Tuniken erfreuten sich großer Beliebtheit. Oftmals reichten diese Tuniken bis zum Knöchel, so dass meist nur noch eine Schleppe zum Vorschein kam. Oft wurden Tuniken aus Metallspitzen gefertigt. Das edelste was die Mode in dieser Zeit zu bieten hatte, waren Mäntel für den Abend, die aus Pelzen wie Nerz, Hermelin, Zobel und Chinchilla gefertigt waren. Auch zu Brokat wurde gern gegriffen.
Bekannte Modehäuser für edle Mode waren Bechoff-David, Drecoll, Beer und Callot Soeurs. Am bekanntesten und gleichzeitig edelsten waren die Modekreationen von Mariano Fortuny aus Venedig. Allein sehr vermögende Frauen konnten sich mit seinen edlen Roben schmücken. Seine "Delphos" genannten Tuniken, die an die antike griechische Mode erinnerten, wurden aus leuchtender, zarter Seide gearbeitet. Die kostbaren Stoffe wurden mit einem von ihm entwickelten Verfahren selbst gefärbt und verarbeitet. Dieses Verfahren wurde 1909 patentiert. Leibgürtel und Brustleibchen wurden von Fortuny bevorzugt, somit wurden von ihm starre, unbequeme Korsetts abgelehnt.
Ein zweiteiliges Korsett wurde von Cadolle präsentiert, da sich die meisten Frauen nicht vorstellen konnten, ganz ohne Korsett zu leben. Viele Ärzte tätigten die Aussage, dass viele Frauen, die an das Korsett gewohnt waren, ohne ein solches kaum eine gerade Haltung hätten, da die Muskeln bereits zurückgegangen waren.
Auch die Frisuren der Damen änderten sich zusammen mit der Mode. Ebenso wurden die bevorzugten Accessoires dem neuen Modestil angepasst. Knotenfrisuren die im Zeichen des Jugendstils standen sowie ondulierte, nur bis zum Kinn reichende Frisuren, waren beliebt. Diese wurden oft mit verschiedenen Bändern und Zöpfen versehen.(MB)

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