Mode 1941 - Viel Stoff in deutscher Mode

Im Modejahr 1941 wiesen die deutschen Modezeitschriften unzählige stoffreiche Modelle auf. Diese betonten in ihren Artikeln auch unentwegt die eingeständige und meisterhafte schöpferische Kraft von Couturiers aus Deutschland. Dazu zählten unter anderem Gehringer & Glupp, Romatzki, Horn, Corves & Seeger, Schwichtenberg, Schulze-Bibernell, Roth und Stuckenberger. Paris stand währenddessen unter deutscher Besatzung, was die dortigen Modemacher in ihrer Arbeit erheblich einschränkte. Sie konnten zwar weiter arbeiten, dies jedoch nur unter schlechten Bedingungen, während ihre Kreationen kaum vorgestellt wurden. Auf Initiative der britischen Regierung entstanden in London zu jener Zeit die "Utility Collections" (deutsch etwa "Nützlichkeits-Kollektionen"). Diese setzten auch in anderen Ländern Maßstäbe, was den Gebrauch und die Herstellung von Modezubehör und Textilien betraf. Mit diesen Kollektionen, die noch bis in das Jahr 1952 fortbestanden, versuchte der Modekonkurrent London, die durch den Krieg eingeschränkte Pariser Haute Couture zu ersetzen. Deutschlands Mode registrierte in jenem Jahr einen erheblichen Stoffverbrauch in seinen Frühjahrskollektionen. Diese zeigten vor allem Faltenröcke, weite Röcke, geraffte Jackenschöße und volle Weiten im Rücken der Mäntel. Ebenso fand der nicht sonderlich praktische und vor allem stoffaufwändige Fledermausärmel eine häufige Anwendung. Bei den eleganten Kleidern zeichnete sich eine Linie ab, die mit Raffungen oder einem Kasack versehen war. Das Dekolleté war meist klein und eckig und hatte überwiegend den beliebten Fensterausschnitt. Der Hauptbestandteil der Kollektionen war für den Export gedacht, denn nur wenige Frauen in Deutschland konnten sich eine solche Mode leisten. Bei den Kleiderkarten wurden die Zuteilungen immer mehr reduziert und reichten gerade einmal für das Nötigste.
Der Herbst war weiterhin durch streng gehaltene Sportkostüme gekennzeichnet, die man im Volksmund auch "Laufanzüge" nannte und für die ein hüftlanger Schoß charakteristisch gewesen war. Ebenso prägten hauptsächlich einfache Kleider mit einer Biesenverzierung das deutsche Modebild im Herbst. Deutsche Modezeitschriften, gaben, wie schon im Vorjahr, weitere Vorschläge zur Verarbeitung von aparten Modellen durch die Anwendung von zwei verschiedenen Stoffen. Eine hohe Priorität hatte für die deutsche Frau allem voran die Fahrradkleidung in Form eines bequemen Hosenrocks. Außerdem präsentierten die Modejournale Vorschläge für Strandanzüge und mit Turban versehene Golfensembles.
Aus praktischen Gründen war bei der Haarmode der Damen eine Neuerung zu verzeichnen. So blieben die gebauschten Locken zwar weiterhin bestehen, die in den Nacken fallenden Haare wurden jedoch nun hochgebürstet und halblanges Haar wurde nach innen gerollt. Dies erwies sich sowohl aus Hygiene- als auch aus Sicherheitsgründen während der Arbeit als äußerst praktisch. Bei den Männern erübrigte sich das Thema Mode fast ganz. Die Macher der Oberbekleidungsindustrie der Männer waren mehr damit beschäftigt, Uniformen für die Wehrmacht herzustellen. (MB)

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