Mode 1964 - Frauen trugen Hosen und Mini

Im Jahr 1964 machte die Mode einen Abstecher in den Weltraum. So präsentierte André Courrèges im Frühling seinen "Weltraum- und Mondmädchen-Look", der direkt einschlug. Die Modewelt geriet in Aufuhr und schien gespalten zu sein. Die Einen fanden es brillant, die Anderen schlichtweg schlecht.
Eine weitere Sensation waren die "Oben-ohne" Badeanzüge von Rudi Gernreich, die besonders in konservativen Kreisen auf große Kritik stießen. Weiteren Stoff zum Kritisieren und Aufregen bot Mary Quant die den Minirock verbreitete. Sie zeigte Hängerkleidchen, die gerade bis zum Oberschenkel reichten und im Versandhandel erhältlich waren. Ein klarer Kontrast zu der vorherrschenden Mode war die romantische Kollektion von Barbara Hulanicki, die sie in ihrer Boutique "Biba" vertrieb.
Die sexuelle Befreiung der Frau und ein neues Verständnis sowie Emanzipation waren Antrieb für Designer wie Quant oder Courrèges. Die Kleidung zeigte den Wandel deutlich und bot den Frauen die Möglichkeit, optisch zum Befreiungsschlag auszuholen. In Deutschland tauchten die ersten Miniröcke auf, was bei vielen Frauen negative Reaktionen auslöste. Viele waren neidisch oder einfach den Anblick noch nicht gewöhnt, denn Miniröcke hatten längst nicht den Weg in jeden Kleiderschrank gefunden. Er steckte noch in den Kinderschuhen und stand am Anfang seines Siegeszuges. Bei den Frauen waren eher Hemdblusenkleider, Shiftkleider oder figurbetonende Prinzesskleider üblich. Sportliche Typen griffen zu Kleidern im Buschhemden-Stil. Hosenanzüge à la Marlene Dietrich erfreuten sich an großer Beliebtheit und so waren Trois-Pièces oder Deux-Pièces beliebt. Bei dem Kostüm war ein Sakko ein Muss, dass an der neuen Saumlänge angepasst war. Hüte waren breitkrempig mit hohem Kopf.
Generell galt, dass Hüte auffällig waren und Blicke auf sich zogen.
In der Schuhmode dominierten weiterhin Pumps, obwohl André Courrèges versuchte Stiefeletten ohne Absatz zu etablierten. Die Pumps waren mit einer Karreespitze und einem dünnen Pfennigabsatz versehen. Allerdings ging die Entwicklung in Richtung eines niedrigeren Absatzes. Die Haare waren glatt und geometrisch geschnitten. Dies galt allerdings nur für einfache Frisuren, während komplizierte Frisuren durch einen Dutt, der von einem breiten Band umgeben waren, auftrumpften.
Die Mode der Herren änderte sich kaum. Anzüge und Mäntel gerade geschnitten. Bei eleganten Anlässen griff man zu einem dunklen Anzug mit weißem Hemd und einer grauen Krawatte. Obwohl die Mode 1964 für viel Aufsehen sorgte, wurde sie von den Frisuren der damaligen Zeit geschlagen. Lange Haare waren nicht gern gesehen und so wurden endlose Diskussionen über unschickliche "Beatles Frisuren" geführt. In vielen Schulen oder auf der Arbeit waren lange Haare bei Männern sogar verboten.(MB)

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