Mode 1925 - Mode und Kunst als Einheit

Im Jahr 1925 trat die Mode in Frankreich als Kunst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Während Kleidung vorher nur als nützlich galt und teilweise einen dekorativen Effekt hatte, wurde sie nun zur Kunst erhoben. Die Ausstellung "Exposition des Arts Décoratifs" fand in Paris statt und 72 Designer nahmen daran teil. Der berühmte "Pavillion d'Elégance" wurde von Jeanne Lanvin dekoriert und liebevoll gestaltet. Die noch heute bekannte Ausstellung gab der Epoche "Art déco" ihren Namen. Die Modepuppen waren in auffälligen Farben wie Schwarz, Grün, Silber oder Gold gehalten. Die Kleidungsstücke waren mit verschiedenen Ornamenten, die sich an organische Naturmotive orientierten, üppig verziert. Dazu wurden ostasiatische Motive kombiniert. Kinematographische und kubistische Designs waren wenig anzutreffen, allerdings waren es genau diese, die später für Aufsehen sorgten und auf den Laufstegen wiederzufinden waren.
So zeigte der Designer Luden Lelong Kleider aus flatternden, zarten Stoffen, die die Silhouette der Frau umspielte und somit kaum betonte. Der Stoff hing herunter und sorgte für eine gerade Linie. Diese Linie wurde allerdings bei schon minimalen Bewegungen der Trägerin durchbrochen, da Zipfel, Tüten, Glocken und Falten dafür sorgten, dass der Stoff aufsprang. Diese speziellen Trends spiegelten sich deutlich in der Mode des Sommers 1925 wieder, als Kleider aus fließenden Stoffen mit geometrischen Mustern und Blumen in kräftigen Tönen die Kleiderschränke der Frauen eroberten. Sehr beliebt war vor allem ein Parmaveilchenton für Kleider dieser Art. Die Saumlänge der Kleider unterschied sich allerdings drastisch von den in Paris gezeigten Kreationen, da man sich im Ausland nicht traute, all zu kurze Kleider und Röcke zu tragen. Die Länge war kniebedeckend und zeigte nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Obwohl der Einfluss aus dem Ausland groß war, entwarfen deutsche und vor allem Berliner Designer, eigene Kreationen und individuelle Stile.
Warme Kleidung für den Alltag orientierte sich an der geraden Linie, sie wurde durch ein Jabot oder ein Chemisette aufgelockert. Kniekurze Faltenröcke und Jumper, die bis zur Hüfte reichten, galten als sportliches Outfit. Abends war das berühmte Charlestonkleid ein absolutes Muss für mutige Frauen. Das mit Jettperlen, Pailletten und Strass besetzte bestickte Hängerkleid war stark dekolletiert, betonte dabei aber kaum die Brust. Gerade kniebedeckend und insgesamt sehr auffällig, gehörte es zu den gewagtesten Kleidungsstücken jener Zeit. Romantische Stilkleider waren das Gegenstück zu den Charlestonkleider und punkteten mit einem wadenlangem, weiten Rock. Eine weitere Gegenströmung war der Garçonne-Stil, der Frauen in eine wenig feminine Kleidung hüllte. Männliche Kleidung wie Herrenmäntel, Smokingkostüme, Melonen, Spazierstöcke, Monokel oder eine Eton-Crop-Frisur zeigten die Frauen knabenhaft und gleichzeitig emanzipiert.(MB)

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