Mode 1926 - Androgynes war en vogue
In der Frauenmode des Jahres 1926 waren vor allem Smokingjacken, kurze Röcke, die gerade kniefrei waren oder dieses bedeckten und eine insgesamt knabenhafte Linie vorherrschend. Auch der Bubikopf wurde sehr beliebt. Dieser kurze Haarschnitt stand zusammen mit anderen neuen Elementen der Mode wie die Smokingjacken für eine Emanzipierung der Frauen. Die Frauen zogen sich gewollt knabenhaft an, um sich an die Männerwelt anzugleichen und ihre Gleichwertigkeit zum Ausdruck zu bringen. Allerdings war der optische Angleich nur ein Symbol, denn schon bald forderten Frauen ein, zu arbeiten und Sport zu treiben wie die Männer.
Auch Pullover, die mit einem Rock kombiniert wurden sowie einteilige Kleider wurden gern getragen. Ein Glockenrock oder plissierter Rock, wurde in Hüfthöhe an das lose fallende Oberteil der Kleider gesetzt. Kleider und Kombinationen aus Rock und Pullover folgten einer geraden Linie. Der Körper wurde kaum betont und die Stoffe umspielten die Silhouette der Frau. Ein locker gebundener Gürtel bzw. ein Band, dass locker auf der Hüfte lag, war modisch aktuell. Faltenröcke galten als apart. Ein beliebtes Accessoire war ein, um den Hals geschlungenes, unter dem Kragen liegendes Band, das vorne zu einer Schleife gebunden wurde.
Als eine Art Krawatte für die Frau avancierte dieses Band zu einem sehr beliebten Zubehör. Die Mäntel waren in einem eher männlichen Stil geschneidert und bedeckten die Hüfte. Geschlossen wurden sie mit einem Knopf oder Gürtel auf Höhe der Taille. Die Abendmode orientierte sich stark an der alltäglichen Mode, allerdings erhielt sie verspielte Raffinessen wie ein tief ausgeschnittenes Rückendekolleté. Auch Pelze und Pelzbesätze lagen im Trend. Stolen aus Pelz waren angesagt und wurden als praktisches Accessoire zu Kleidern kombiniert. Diese Variante galt nicht nur als modisch, sondern wärmte darüber hinaus die Trägerin bei leichter Kühle.
Der Charleston galt als Tanz des Jahres und so wurde auch die Mode der Frauen entsprechend angepasst, da die Bewegungsfreiheit beim Tanzen wichtig war. Leichte Trägerkleider, die bis zum Knie reichten wurden modern. Sie wurden mit Perlen oder Pailletten aufwändig verziert und erhielten eine edle und besondere Note. Allerdings wurden diese Kleider tatsächlich nur zu festlichen Anlässen angezogen. Sie waren für den Alltag ohnehin ungeeignet.
Die Hüte waren fortan nicht mehr so groß wie in den Jahren zuvor. Man verzichtete gewollt auf eine große Krempe, da diese als unpraktisch galt. Egal, ob bei einem Theaterbesuch oder bei dem Einsteigen in ein Auto; große Krempen waren im Weg oder versperrten anderen die Sicht.
Da die Mode in Folge der neuen Emanzipation eher auf die Bedürfnisse der Frauen einging, setzte sich diese Mode schnell bei fast allen Frauen und Gesellschaftsschichten durch. Im Alltag war bei den Herren ein locker geschnittener Sakkoanzug beliebt. Zu förmlichen Anlässen galt der so genannte Stresemann als angebracht. Dieser stellte sich aus einem schwarzen Jackett und einer gestreiften Hose zusammen.(MB)
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