Mode 1985 - Filme inspirierten die Mode

Während der Trend für weibliche Mode schon in den vergangenen Jahren zu typisch männlichen Elementen (Sakkos, Humphrey Bogart Hüte, breite Schultern) ging, zeichnete sich diese Entwicklung im Jahr 1985 auch eine andere Richtung ab. Die androgyne Seite des Mannes wurde anhand der Kleidung hervorgehoben, obwohl der Mann trotz alledem noch typisch männlich sein durfte – er ging ins Fitnessstudio, um seinen Körper zu stählen, er trieb Sport und war auf eine maskuline Art körperbewusst.
In der Welt der Designer wurde diese Wendung ins Extreme gezogen – Marc Thomas Merz, avantgardistischer Modemacher aus Wien, ging sogar so weit und schlug das Dirndl für den Mann vor. Er orientiert sich an der traditionellen Mode und Tracht anderer Länder und Kulturen und fragte sich: Wenn Männer in Schottland den Kilt und Hawaiianer den Sarong trugen, warum sollte es dann nicht auch weiblich angehauchte Mode in Europa geben? Längst nicht so progressiv wie Merz war Jean-Paul Gautier in dieser Hinsicht, dennoch zog er Mitte der 80er Jahre den Rock der Hose in seiner Mode für Herren vor.
Medien, Film und Showbusiness trugen 1985 ausschlaggebend zum Modebild bei. Inspiriert durch den Mozart-Film „Amadeus“ war barocke und romantische Mode angesagt. Brokat war ein absolutes Muss, Rüschenhemden und Krawatten, die aus breiten Satinschleifen gebunden werden, waren en vogue.
Das Video zu „Rock me Amadeus“ von Falco zeigte, wie man sich in Mozart-Manier kleidete. Und auch auf dem Laufsteg trugen die Models Mozart-Perücken wie zum Beispiel bei Wolfgang Joop. Weitere Impulse kamen vom Kino-Kassenerfolg „Jenseits von Afrika“ – der Safari-Look erfreute sich zunehmender Beliebtheit.
Madonna zeigte, dass Frauen sich 1985 mehr trauen sollten und ihre feminine Seite durch körperbetonte Kleidung zum Ausdruck bringen durften. Des Weiteren prägte sie durch ihre fußlosen Strumpfhosen mit Tierfellmuster erstmals den Begriff „Leggins“.
Die Frauenwelt freut sich 1985 über Röcke, die kniefrei wurden und kürzere Säume hatten. Aber auch Hosen waren in der weiblichen Mode zu finden, und zwar in allen Farben und Formen – Caprihosen und kniefreie Radfahrerhosen erlebten in jenem Jahr einen regelrechten Aufschwung.
Aber nicht alles war bunt im Jahr 1985, auch wenn ausgefallene und schräge Farbkombinationen noch immer gern getragen wurden. 1985 wurde wieder Rot getragen; andere Farben der Saison waren Orange, Pink und Gold.
Der Ton-in-Ton Stil und dezente Farben waren ebenso beliebt; eine Orientierung an den 60er Jahren, vor allem an Audrey Hepburn und ihren geraden aber an Hüfte und Taille eng anliegenden Kleidern, fand statt.
In der Schuhmode fand man zunehmend maskuline Elemente bei Frauenmodellen. Die Lyra-Lochung und Elemente typischer Herrenschuhe fanden ihren Weg in die weibliche Schuhmode.(MB)

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