Mode 1989 - Mode im Zeichen des Mauerfalls

Interessantes kehrt wieder - dies gilt nicht nur in der Mode. Schaut man das Jahr 1989 in modischer Hinsicht an, findet man zahlreiche Dinge, die auch heute in den Kleiderschränken der Modebewussten hängen. Es sind natürlich keine Relikte von damals, sondern wieder aufgenommene Trends jener Zeit. Das erstaunt - vor allem, weil die Achtziger bei den Mode-Puristen als Jahrzehnt modischer Scheußlichkeiten galten.
In den Achtzigern dominierten unter anderem Schulterpolster und künstlich gebleichte Jeansstoffe, Pailletten und glänzende Effekte sowie Bikerjacken als Kontrast. Die Popsängerin Madonna beeinflusste die Mode der Youngsters weitaus mehr als die Designer der Zeit.
1989 befand sie sich in ihrer modischen "Like a prayer"-Phase, in der sie die Farbe schwarz bevorzugte. Prompt behängte sich die Jugend mit Ketten, an denen Kreuze hingen. Die Jugend kleidete sich aber auch gerne in besagte Jeans, die mit Lederapplikationen und Karottenform bevorzugt getragen wurden. Das bunte Hawaiihemd kleidete die Männer mittleren Alters.
Wer figurschnittiger daher kommen wollte, trug die lässige Bikerjacke und eine coole Ray Ban Sonnenbrille. Jeansjacken wirkten besonders cool, wenn man den Kragen hoch stellte. Das Ende der Achtziger war modisch nicht sehr innovativ, trotzdem lag jede Menge Erneuerung in der Luft. Der Fall der Berliner Mauer war ein Großereignis, dass die Modebefindlichkeiten kurzzeitig in den Hintergrund drängte.
Damit fiel auch der modische Trend zu Prunk, Pailletten und Protz in sich zusammen. Die Kids machten sich mit Doc Martens Schuhen und Holzfällerhemden auf, die Vorboten der Grunge-Bewegung zu werden. T-Shirts mit Motiven damals bekannter Hardrockbands zierten die Kleiderschränke.
In den USA machte sich allerdings bereits die Hip Hop Mode auf, Deutschland zu erobern. Kapuzenjacken, Schlabberhosen, Baseball-Mützen und Turnschuhe bestimmter Marken würden unsere Kids prägen.
Und was bewegte die Erwachsenen modisch? In den Klatschpostillen des Jahres 1989 machte der Stil von Lady Di Furore. Sie war die bekannteste Stil-Ikone jener Zeit. Brave Bundfaltenhosen standen hautengen Röhrenjeans gegenüber. Pullunder und weite Ballonröcke, bunte Satinblusen und Plüschjacken waren 1989 angesagt.
Man trug jenseits aller Mode-Diktate angesagter Designer lieber weiße Tennissocken, hautenge Leggins und Jogginganzüge als Alltagsdress. Als passender Haarschnitt etablierte sich der "VoKuHiLa" bei den Herren.
Falls jemand nicht weiß, was damit gemeint ist: Es ist die Abkürzung für "vorne kurz, hinten lang", was besonders unter Fußballern ankam. Bei den Damen durfte geföhnt und toupiert werden. Anschließend musste die mühsam hergestellte Frisur mit viel Gel oder Haarspray zusammengehalten werden.
Dazu setzen große Ohrringe und auffallender Schmuck Akzente. Neue Deutsche Welle und Perestroika markierten Einflüsse, denen man sich kaum entziehen konnte.(MB)

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