Mode 1970 - Kreativität trotz Massenproduktion

Die Mode im Jahre 1970 zeichnete sich vor allem durch das Motto "Do it yourself" aus. Während eine Zeit der Massenproduktionen angebrochen war, stieg der Wunsch der Frauen nach mehr Individualität in der Mode. Dies war wichtiger als käuflicher Luxus oder Statussymbole.
So lebten sich im Jahr 1970 mehr als 10 Millionen Frauen in Deutschland kreativ aus und nähten und strickten eigene Kleidung. In den USA wurden in diesem Jahr rund 600 Millionen Schnittmuster verkauft. Auch dort setzte sich der Trend des Selbstschneiderns durch. Besonders Teenager und junge Frauen nähten ihre eigene Kleidung, setzten sich an die Nähmaschinen ohne jegliche Erfahrung und ohne Fachwissen. Ca. 80% der Frauen, die dem "Do it yourself"-Trend folgten hatten nicht einmal das mittlere Alter erreicht. Trotz der meist geringen Erfahrung erzielten die Frauen oft große Erfolge, da die Mode im Jahre 1970 sehr einfach geschnitten war. Beliebt waren schmale Kleider mit geringfügig ausgestelltem Rock, Polo- oder Trägerkleider, Pulloverkleider oder Wickelkleider. Verziert wurden die Kreationen meist mit Blumen oder Lederstücken. Dazu wurden selbstgemachte Gürtel aus Leder kombiniert, die bevorzugt Fransen hatten.
Anfang des Jahres 1970 war Maxi der absolute Trend und so wurden lange Kleider und Röcke, die bis zum Boden reichten, getragen. Die Modezeitschrift "Burda" äußerte sich dazu, dass Frauen sich nicht mehr länger in Kinderkleidern lächerlich machen sollten, nur um sich jung zu präsentieren. So rutschte der Rocksaum wieder weiter nach unten. Allerdings konnte sich dieser Trend nur Anfang des Jahres durchsetzten, woraufhin der Trend zur Mitte des Jahres in Richtung Midi ging. Die Kleidung wurde knielang mit Stiefeln aus Lackleder kombiniert. Eine Alternative zu Mini und Midi waren die Damenhosen. Diese reichten meist etwas bis über das Knie und waren im Stil einer Golfhose gehalten. Weiterhin waren Hosen mit Schlag weit verbreitet.
Den Accessoires in diesem Jahr waren keine Grenzen gesetzt. Zu den meist selbst kreierten Schöpfungen wurden gehäkelte Miniwesten, kurze Pullover oder Pullunder im Regelstrick getragen. In diesem Jahr waren gestrickte oder gehäkelte Kleidung insgesamt sehr beliebt. Sogar Bademode wurde so gefertigt und die Bikinis bestanden aus zwei dreieckigen Stücken die mit einem Plastikring verbunden waren. Sogar die Modewelt in Paris setzte auf diesen neuen Look. Sonia Rykiel und Dorothée Bis waren zwei Designerinnen, die berühmt dafür waren, gehäkelten und gestrickten Stoff anzuwenden. Dorothée Bis setzte auf dünne Pullover und Pullunder mit ausgefallenen Mustern. Dazu wurden Röcke in Häkeloptik getragen. Sonia Rykiel spezialisierte sich auf gehäkelte Schlauchkleider oder komplette Strickanzüge.
Auch die Abendmode wurde sportlich gehalten und gemütliche Kaminröcke, Hosenanzüge oder aber einfach geschnittene Prinzesskleider waren sehr beliebt. Trotz der nüchtern gehaltenen Mode waren die Frisuren Jahr verspielt und strahlten Romantik aus. Die Haare reichten bis zu den Schultern und waren gelockt und oft aufwändig zusammengesteckt. Üblich war es auch, Haarteile einzusetzen um die Frisur damit perfekt zu machen.(MB)

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