Mode 1977 - Bunt und folkloristisch

Im Modejahr 1977 war hauptsächlich viel Kleidung im Folklore-Stil zu sehen. Neben Kleidung im Stil von Robin-Hood, mongolischer Mode oder Edelbäuerinnen waren weitschwingende Röcke mit weißen Unterröcken beliebt. Eine weitere starke Strömung war die Punkmode, die im Jahr 1977 erste Zeichen setzte.
All die, die sich von der romantischen Mode mit Röcken abwenden wollten, griffen zu Hosen. Diese gab es in sehr unterschiedlichen Variationen. So waren indische Jodhpurs, Puderhosen oder klassische Hosen aktuell. Dazu wurden mit Spitze besetzte Blusen kombiniert, die aus Volant gefertigt waren. Über den Blusen wurden Schößchenjacken, Boleros oder Spenzer getragen. In Sachen Schuhe waren High-Heels ein Muss zu den Hosen. Nur zum Sport waren Lumberjacken, Parkas oder Karojacken akzeptabel.
Die Haute Couture galt in diesem Jahr nach wie vor als maßgebend in Sachen Trends und Mode allgemein. Die Preise schnellten für Designerkleidung in die Höhe. So mussten Frauen für eine goldbestickte Jacke mit Fuchsfell von Jean-Louits Scherrer 8792 DM zahlen. Eine kleine Stickerei von Yves Saint Laurent schlug mit 34.540 DM zu Buche. Dior präsentierte im Frühjahr 1977 Colette-Kleider mit Schleifen und Kragen. An kalten Tagen wurden großkarierte Kostüme bevorzugt. Im Gegensatz dazu zeigte Lanvin Mode im Robin-Hood-Stil mit kurzen Boleros, weiten Kniehosen, kombiniert mit einem (un)passenden Hut im Dschingis-Khan-Stil. Allgemein zogen sich Umschlagtücher mit Fransen, Capes und Berbermäntel durch die Kollektionen der Designer. Die Mäntel waren mit Riesenkapuzen versehen.
Für den Abend waren Krikolinenkleidern mit Spitze angesagt. Außerdem war alles Enge aus Satin und Seide für den Abend passend. Besonderen Wert wurde auf einen Seitenschlitz und ein verführerisches Dekolleté gelegt.
Die Prêt-à-porter Kollektionen der Designer im Herbst 1977 wandten sich völlig von der Folklore-Mode ab. So zeigte Yves Saint Laurent Baseballjacken, Hemden mit kleinem Stehkragen, ballonförmige Blousons und hoch geschnittene Hosen mit breiten Schärpen für die Herren. Kenzo überzeugte durch neue Variationen des Indien-Looks. Mäntel über Hosen, Rajah-Jacken und farbige Kummerbünde wurden gezeigt. Des Weiteren wurden Sackkleider, riesige Herrenhemden und pludrige Krempelhosen präsentiert. Eher unpassende Accessoires wie schwarze Augenklappen oder lange Perlenketten wurden dazu kombiniert.
Die Mode der Punks oder auch der "Brutal-Look" hielt Einzug in die Modewelt. Die Punks der britischen Hinterhöfe inspirierten eine große Zahl von Designern, woraufhin etwas zur Mode wurde, was nie Mode hätte werde sollen. Zerfetzte Lederjacken und enge Jeans waren von nun an der letzte Schrei, jedenfalls für die jungendlichen Trägerinnen und Träger. Nur die extremen Elemente wie Piercings, dunkel geschminkte Lippen oder riesige Ketten wurden nicht übernommen. Der Designer Claude Montana hatte dieser Mode den Weg geebnet.(MB)

Entschuldigung, momentan haben wir keine verfügbaren Produkte hier. Bitte untersuchen Sie die Kategorien auf der linken Seite.