Mode 1976 - Folklore im Trend

Im Modejahr 1976 stellte Yves Saint Laurent Folklore-Mode in vielen Variationen vor. Inspiriert von bäuerlichen Kleidern aller östlichen Nationen waren Bojaren-Röcke, Kosaken-Mäntel oder Zigeunerinnentücher Trumpf. Die Nähte und Säume waren durch Borten und Raspeln stark betont.
Andere Designer ergötzten sich an der chinesischen Kultur und zeigten blaue Steppjacken, die asymmetrisch gebunden wurden. Chinesische Drachen, Vögel, oder Blumen waren angesagt und zierten Jacken, Kimonos, Plaids oder Taschen. Besonders gewagte Kreationen zeigte "Kendo" in seiner "JAP"-Kollektion, der die Mode seiner Kultur mit der bayerischen Mode und englischen Fischertaschen mixte.
Obwohl sich die Mode großer Beliebtheit erfreute und die Euphorie groß war, streikten die Näherinnen der Couture-Häuser. Das Problem war, dass sich die Frauen weigerten, sich den neuen technischen Möglichkeiten zu öffnen, aber auf der anderen Seite war gute Handarbeit kaum noch zu entlohnen.
Wer sich nicht so extrem kleiden wollte, griff einfach zu einem großen, karierten Plaid oder einem aus Wollmusselin, das mit Rosen bestickt war. Darunter wurde ein weit geschnittenes Cape getragen. Außerdem war das Shift-Kleid beliebt, das mit Quasten und Kordeln aufgepeppt wurde. Wem die Mode im Folklore-Stil nicht lag, der griff zum Dandylook und bevorzugte Hosenanzüge aus Flanell oder Nadelstreifen. Beliebte Farben waren hier meist Weiß oder Schwarz. Die Hosen waren weit und konnten durch einen Maxi-Rock mit Gehschlitz ersetzt werden. Wahlweise wurde dazu eine Schleifenbluse kombiniert.
Die Länge des Saumes reichte bis zu den Knien. Nur Mädchen trugen lange Kleider oder Röcke im Maxi-Stil. Zu Kleidern oder Hosenanzügen wurden Kasacks und Tuniken getragen. Sie ersetzten eine Jacke. Auch die Mäntel waren 1976 in einem Folklore-Stil gehalten, genau wie Ponchos, Beduinenmäntel, Capes oder Karomäntel. Meist verfügten diese über Kapuzen oder Knebelverschlüsse.
Die Abendmode war von einem Traum aus 1001 Nacht inspiriert und trumpfte mit Haremshosen, Overalls oder Zuavenhosen mit Goldpapseln, bestickten Blusen und Samtboleros auf. Ein beliebtes Accessoires waren Satintücher die zu einem Turban gebunden wurden. Allgemein war alles aus Gold ein beliebtes Accessoire, das den arabischen Stil unterstützte.
Der beliebteste Stoff war Denim. Die Jeans erlebte einen Boom. Doch nicht nur die Denimhosen waren beliebt, sondern auch aus Jeansstoff gefertigte Mäntel bis hin zu Bikinis. Ebenso wurden Overalls oder Kleider aus Denim gefertigt. Das himmelblaue Denim wich dabei dem Indigo.
Die Mode der Männerwelt wurde in diesem Jahr von dem Folklore-Stil, dem die Frauenwelt nacheiferte, beeinflusst. Anzüge wurden lockerer und die Schultern breiter. Eine Bundfalte war angesagt. Die eng geschnittene Taille blieb aber weiter bestehen. In der Freizeit trugen Männer meist Jeans und Cordhosen.(MB)

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