Mode 1974 - Der Slinky-Look

Im Modejahr 1974 kam der Stil der 30er Jahre wieder auf und so war der "Slinky-Look" sehr beliebt. Röcke und Kleider hatten Mini-Länge und biedere Kleider im Hemdblusenstil waren angesagt. Zu Hemdblusenkleider wurden dünne Gürtel getragen, die die Taille betonen sollten.
Typisch für den "Slinky-Look" war die Verwendung von fließenden, weichen Stoffen wie Kunstseidenjersey, Seide oder Chiffon. Um das romantische Bild abzurunden, wurden die Kleider oft mit Blümchenmustern bestickt. Auch Hüte wurden so geziert und dazu kombiniert. Auch Sonnenbrillen in großer und runder Form sowie modische Plateauschuhe erfreuten sich weiterhin großer Beliebtheit, obwohl sie zu dem Ganzen eher unpassend wirkten. Weiterhin wurden auch Minis im Sommer getragen. Die sonst typischen Hängerkleidchen wichen jedoch dem Glockenrock und zarten Flügelärmeln.
Die Mode der Kostüme schlug in einen eher sportlichen Stil um, bei dem sich der Blouson-Stil und der Safari-Look etablierten. Die Jacken wurden hüftlang und mit einem Bindegürtel getragen und sowohl mit Taschen als auch mit kurzen Blousons aus Popeline, Cord oder Gabardine verbunden. Deren enger Schnitt gab jedoch kaum Raum für Bewegungsfreiheit. Die Cardinjacke holte zudem die Kostümjacke in der Beliebtheitsskala ein. Röcke werden zum Teil mit schräg zueinander laufenden Karos gemustert und mit Hemdblusen aus Borkencrepe, Poloblusen oder Pullundern ohne Ärmel kombiniert. Dennoch scheint die Hose eine praktische Alternative zum Rock zu sein, nicht zuletzt, weil sich die Debatte um eine geeignete Länge dadurch erübrigte. Hierbei hatten Schlaghosen weiterhin die Oberhand.
Ein besonderer Siegeszug gelang dem "Wunderstoff" Jeans. So etablierten sich Jeans zu allen Anlässen und in allen Schichten. Unter dem Leitnamen "Blue Denim" wurden sowohl Shorts, Mäntel, Jacken, Overalls und Röcke produziert und getragen. Genauso schienen aber auch "Selfmade"-Kreationen an großem Aufschwung zu gewinnen. Das Understatement etablierte sich damit immer mehr das selber Stricken, Häkeln und Schneidern in der Modewelt und macht auch vor Modezeitschriften wie der "Petra" oder der "Brigitte" nicht halt, wo viele Anregungen dazu angeboten werden.
Das selber Schneidern äußerst sich auch in der Abendgarderobe der Damen, wo man größtenteils auf einen einfachen und zum Saum ausgestellten Prinzessschnitt setzte. Lediglich Kleider mit breitem Miederband, senkrecht gezogenem Oberteil und einem glatt angesetzten Rock schienen noch eine Alternative zu den "Selfmade"-Kreationen bieten zu können.
Die Bademode wurde weiterhin von Bandeu-BH's und seitlich zusammengebundenen Höschen beherrscht und wies nur sehr wenige Einteiler auf. In der Herrenmode hielt die Nostalgiewelle weiterhin an und zeichnete sich u.a. immer noch durch Anzüge aus, die nur wenig Bewegungsfreiheit boten.
Die Sakkos waren mit einem überdimensionalen Revers ausgestattet, während die Hosen an den Hüften eng und nach unten hin ausgestellt getragen wurden. Auch die Pullover zeichneten sich durch eine enge Trageweise aus. Besonders auffällig waren in der Herrenmode die breiten und bunten Krawatten, welche auch nicht zu selten aus dem Kleidstoff der Freundin gefertigt wurden.
Das Schuhwerk wurde durch Kothurnsohlen geprägt und erweckte den Eindruck, die Damen auf ihren hohen Schuhen übertreffen zu wollen. Ebenso gehören aber auch Ausgehhemden mit Stickereien und Rüschen auf der Brust, so wie einer dazugehörenden und äußerst großen Fliege aus Samt, zum diesjährigen Outfit der Herren.(MB)

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